Geld sparen leicht gemacht: Dein ultimativer Guide zum Freistellungsauftrag 2023
Heute möchte ich mit euch über ein Thema sprechen, das zwar nicht unbedingt super aufregend ist, aber definitiv wichtig, wenn es um das liebe Geld geht: den Freistellungsauftrag. Wenn du dich schon einmal gefragt hast, wie du Steuern sparen kannst, bist du hier genau richtig!
Ich bin nämlich gerade selbst in die Falle getappt und musste auf meine Zinsen, die ich bei Trade Republic auf die Einlagen auf dem Verrechnungskonto bekomme, Steuern zahlen.
Falls du dich für die 4% Zinsen p.a. (Stand 11/2023) bei monatlicher Ausschüttung interessierst, findest du in diesem Beitrag mehr Infos.
Was ist überhaupt ein Freistellungsauftrag?
Ein Freistellungsauftrag ist eine Möglichkeit für uns Normalsterbliche, Kapitalerträge wie Zinsen oder Dividenden steuerfrei zu kassieren. Klingt gut, oder? Hierbei geht es darum, dass der Staat dir einen gewissen Betrag zur Verfügung stellt, bis zu dem du deine Kapitalerträge ohne Abzüge einstreichen kannst.
Für 2023 wurde dieser Betrag vom Bundesfinanzministerium nochmal erhöht:
„Der Sparer-Pauschbetrag ist ein pauschaler Ausgleich dafür, dass ein Abzug der tatsächlichen Werbungskosten bei den Einkünften aus Kapitalvermögen ausgeschlossen ist. Er wird ab dem Veranlagungszeitraum 2023 von 801 Euro auf 1.000 Euro für Alleinstehende und von 1.602 Euro auf 2.000 Euro für Ehegatten/Lebenspartner erhöht.“
https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standardartikel/Themen/Steuern/das-aendert-sich-2023.html
Der Sparer-Pauschbetrag ist der Betrag, bis zu dem Kapitalerträge steuerfrei bleiben – eben jene, die du mit dem Freistellungsauftrag geltend machen kannst. Das bedeutet, dass, solange deine Kapitalerträge diese Grenze nicht überschreiten, du keine Steuern auf sie zahlen musst. Dein Geld bleibt in voller Höhe bei dir.
Wie stelle ich einen Freistellungsauftrag?
Nun, das ist die gute Nachricht: Einen Freistellungsauftrag zu stellen, ist wirklich einfach. Du kannst das bequem bei deiner Bank erledigen. Die meisten Banken bieten online Formulare oder Bereiche an, die du in wenigen Minuten ausfüllen kannst. Dabei gibst du an, wie viel Kapitalerträge du voraussichtlich erhalten wirst, und die Bank kümmert sich darum, dass der Freistellungsauftrag berücksichtigt wird.
Worauf sollte ich achten?
Hier sind ein paar Tipps, die dir helfen, das Beste aus deinem Freistellungsauftrag herauszuholen:
- Nutz den vollen Betrag aus: Wenn du weißt, dass deine Kapitalerträge über 1.000 Euro liegen werden, solltest du den Freistellungsauftrag voll ausschöpfen. Das erspart dir unnötige Steuerzahlungen.
- Gemeinsamer Freistellungsauftrag für Paare: Wenn du verheiratet bist, denk daran, dass ihr gemeinsam einen Freistellungsauftrag stellen könnt. Das verdoppelt euren Steuervorteil (2.000 Euro).
- Erstelle dir eine Liste, wenn du mehrere Konten/Depots besitzt: Teile den Gesamtbetrag auf die unterschiedlichen Konten und Depots auf. Die Höhe des jeweiligen Freistellungsauftrags kannst du individuell festlegen. In Summe sollten es dann die 1.000 bzw 2.000 Euro sein. Wichtig: Schätze grob ein, wie hoch die Summe deiner Kapitalerträge für jedes spezielle Konto/Depot sein werden. Z.B. brauchst du für dein Girokonto einen viel geringeren Betrag, als für dein Tagesgeldkonto mit 50.000 Euro Einlage. Oder dein Depot mit Dividenden-Aktien oder ausschüttenden ETF. Eine einfache Excel-Tabelle hilft dir den Überblick zu behalten.
- Wirf einen Blick in die Abrechnungsdokumente deiner Bank/deines Brokers: Sobald du Kapitalerträge erhältst, sieh nach, ob dir Kapitalertragssteuer und Solidaritätszuschlag abgezogen wurden.
- Regelmäßig überprüfen: Deine finanzielle Situation kann sich ändern. Vielleicht investierst du mehr oder weniger Geld, oder verteilst zwischen Konten oder Depots um. In jedem Fall ist es ratsam, deine Freistellungsaufträge regelmäßig zu überprüfen und anzupassen.
Wie holt man sich zu viel gezahlte Steuern zurück?
Stellen wir uns vor, du hast vergessen, einen Freistellungsauftrag zu stellen. Oder deine Kapitalerträge haben die festgelegte Grenze überschritten. Wie gerade in meinem Fall bei Trade Republic. Ich habe Geld von meinem ursprünglichen Tagesgeldkonto dorthin transferiert und vergessen den Freistellungsauftrag anzupassen.
Keine Panik! Du kannst dir zu viel gezahlte Steuern zurückholen. Hier sind die Möglichkeiten:
- Freistellungsauftrag bei Bank/Broker erhöhen: Das kannst du unterjährig machen. So bekommst du zu viel gezahlte Steuern schneller zurück. Erhöhe dafür den Freistellungsauftrag bei der Bank/dem Broker, bei dem die Steuern abgeführt wurden. Überprüfe, ob du bei anderen Banken/Brokern dafür den Freistellungsauftrag senken musst, um nicht in Summe über den Sparer-Pauschbetrag zu kommen. Die Bank/der Broker korrigiert im Regelfall selbst, nachdem du die Erhöhung in Auftrag gegeben hast. Die zu viel gezahlten Steuern landen dann nach wenigen Werktagen direkt auf deinem Konto.
- Steuererklärung abgeben: Das kannst du erst im Folgejahr machen und wartest somit länger auf dein Geld. In deiner Steuererklärung gibst du deine Kapitalerträge und den Sparer-Pauschbetrag an und reichst die erforderlichen Unterlagen ein. Das Finanzamt prüft dann, ob du diesen Betrag bereits durch einen Freistellungsauftrag geltend gemacht hast. Wenn nicht, wird er bei der Berechnung berücksichtigt. Wenn sich herausstellt, dass du zu viel Steuern gezahlt hast, erhältst du eine Erstattung vom Finanzamt. Das Geld wird auf dein Konto überwiesen.
Es lohnt sich also, die Sache im Auge zu behalten und im Zweifelsfall eine Steuererklärung abzugeben. So kannst du sicherstellen, dass du nur das zahlst, was du wirklich musst.
Fazit: Steuern sparen leicht gemacht!
Der Freistellungsauftrag ist eine geniale Möglichkeit, ein bisschen mehr Geld in der Tasche zu behalten. Jeder Euro, den du dir von den Steuern zurückholen kannst, ist Gold wert. Also, worauf wartest du noch? Stell deine Freistellungsaufträge für 2023! Dein Geldbeutel wird es dir danken.
In diesem Sinne, viel Erfolg beim Sparen und Zurückholen eurer hart verdienten Taler!